08.07.2020, 15:44

Studie: Nachhaltigkeit wird zum Treiber im Bankgeschäft

Immer mehr Bankkunden wünschen sich grüne und soziale Banking-Angebote, zeigt eine Umfrage der Strategieberatung ZEB. Nehmen Geldhäuser diesen Wunsch ernst, kann sich das für sie lohnen, denn nachhaltig orientierte Kunden sind treu und zahlungswillig.

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Das Thema Nachhaltigkeit wird für Bankkunden und damit auch für die Geldhäuser selbst immer wichtiger. Das geht aus einer Studie der Strategie- und Managementberatung ZEB hervor. Demnach ist die Gruppe der nachhaltigkeitsaffinen Kunden in Deutschland seit dem Jahr 2014 um fast 300 Prozent gewachsen. Rund zwei Drittel der Deutschen betrachten Nachhaltigkeit als grundsätzlich relevant für ihr Lebensumfeld. Immerhin neun Prozent der Befragten messen diesem Thema eine hohe Relevanz für Finanzentscheidungen bei. "Nachhaltigkeit ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen und Banken haben das erkannt", sagt Ulrich Hoyer, ZEB-Partner Mitautor der Studie.

Nehmen Kreditinstitute die Wünsche ihrer Kunden ernst und modifizieren ihre Geschäftsstrategie hin zu mehr Nachhaltigkeit, kann sich das für sie bezahlt machen: Umwelt- und ethikbewusste Kunden sind bereit, mehr für nachhaltig orientiertes Banking zu bezahlen. In Deutschland könnte diese Kundengruppe der Branche Zusatzerträge in Höhe von rund 820 Millionen Euro pro Jahr bescheren. In Österreich sehen die ZEB-Experten durch das Geschäft mit dem guten Gewissen ein zusätzliches Potenzial von rund 160 Millionen Euro pro Jahr.

Loyal, aber anspruchsvoll
Die Studie hat ergeben, dass nachhaltig orientierte Kunden zwar deutlich zufriedener mit ihrer Hausbank sind als andere Kundengruppen – aber ohne zu zögern wechseln, wenn die Bank ihre Ansprüche an Umwelt, Soziales und Ethik nicht erfüllt. Grundsätzlich wünschen sich zwei Drittel der Befragten, dass ihre Hausbank dem Thema Nachhaltigkeit eine höhere Bedeutung beimisst. "Nachhaltigkeit ist ein ganzheitliches Thema und betrifft die gesamte Wertschöpfungskette", sagt Hoyer. Er ist sich sicher: "Profitieren von diesem Megatrend werden vor allem jene Institute, die eine klare, glaubwürdige Positionierung und eine individuelle, nachvollziehbare Agenda vorweisen." (fp)

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