29.06.2018, 8:33

Danske-Invest-Chefstrategin: Kein Aufschwung hält ewig

Die Anzeichen für ein Ende der Aktienmarktrally mehren sich, sagt Tine Choi, Chefstrategin bei Danske Invest. Ein bestimmter Indikator spricht allerdings dafür, dass es noch eine Weile aufwärts geht.

© Danske Invest

Tine Choi, Chefstrategin bei Danske Invest

Die Hausse an den Aktienmärkten befindet sich mittlerweile in ihrem zehnten Jahr. Damit ist der aktuelle Aufschwung der zweitlängste seit dem Zweiten Weltkrieg, sagt Tine Choi, Chefstrategin beim Fondsanbieter Danske Invest. Einige Kennzahlen schwächen sich aber allmählich ab, darunter wichtige Vertrauensindikatoren der Unternehmen. "Das lenkt die Aufmerksamkeit darauf, dass sich der Aufschwung nicht bis in alle Unendlichkeit fortsetzt", so Choi.

Die US-Zinsen sind seit Jahresbeginn in die Höhe geschossen, die Zinskurve hat sich abgeflacht. "Aus historischer Sicht ist eine Verflachung der Zinskurve das beste Anzeichen dafür, dass wir uns auf dem Weg in eine Rezession befinden", warnt Choi. Sie weist darauf hin, dass der globale Aufschwung mittlerweile einen gewissen Reifegrad erreicht hat und dass Anzeichen von Überhitzung zu beobachten sind.

Inflation lässt auf sich warten
Die gute Nachricht: Nach Einschätzung der Strategin befinden sich die Märkte erst am Anfang der spätzyklischen Phase. "Wir profitieren weiterhin von soliden Wachstumsraten, die in allen großen Volkswirtschaften über dem langfristigen Trend liegen, und wir erwarten, dass das bis zum Jahresende und darüber hinaus so weitergeht", sagt sie. Der aktuelle Aufschwung in den USA korespondiert mit der Rally an den Börsen, sei darüber hinaus sehr robust und der zweitlängste seit dem Zweiten Weltkrieg, so Choi. Im Mai beendete er sein neuntes Jahr und zog in sein zehntes Jahr ein. "Nur der Aufschwung von 1991 bis 2001 hat länger gedauert, nämlich neun Jahre und acht Monate."

Die fehlende Inflation ist der wichtigste Indikator dafür, dass sich der Aufschwung noch eine Weile fortsetzt. "Das Ende eines Konjunkturaufschwungs ist üblicherweise geprägt von einem Arbeitskräftemangel und einer Produktion, die mit der Nachfrage nicht mehr Schritt halten kann, was einen steigenden Lohn- und Preisdruck zur Folge hat", erklärt Choi. "So weit sind wir noch nicht." (fp)

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